Kreis Höxter (red). 111 Wildunfälle sind der Polizei im Kreis Höxter seit Anfang November 2017 gemeldet worden. Allein in der Zeit zwischen dem vergangenen Mittwoch und dem darauf folgenden Donnerstagmorgen sind zehn Wildunfälle von der Polizei im Kreis Höxter aufgenommen worden. Die Unfallstellen sind über das gesamte Kreisgebiet verteilt. Die Tiere queren Verkehrswege ohne Warnun, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Auch dort, wo kein Warnschild "Wildwechsel" steht. Viele Arten, z.B. das Reh, sind in der Morgen- und Abenddämmerung besonders aktiv. Gerade zu dieser Zeit sind aber auch viele Berufspendler unterwegs. Deshalb gilt grundsätzlich: Fuß vom Gas im Wald und an unübersichtlichen Wald- oder Feldrändern.

Beachten Sie unbedingt Wildwechsel-Schilder und reduzieren Sie das Tempo. Häufig ist vor besonderen Gefahrenstellen oder Gegenden mit hoher Wilddichte das Gefahrzeichen "Wildwechsel" angebracht. Das Tempo sollten Sie in diesem Fall deutlich herabsetzen. Bei plötzlich auftauchendem Wild auf der Fahrbahn können 80 km/ h schon zu hoch sein. Behalten Sie die Fahrbahnränder im Auge und halten Sie einen Sicherheitsabstand zum rechten Fahrbahnrand ein. Ein "Wild" kommt selten allein - deshalb rechnen Sie stets mit mehreren Tieren! Wild verhält sich auf der Straße unberechenbar - Tiere verlassen die Fahrbahn nicht immer auf dem kürzesten Weg, sondern laufen oft vor dem Fahrzeug her. Wenn Wild auf der Straße steht, gefährden Sie nicht den nachfolgenden Verkehr. Bremsen Sie nur, wenn kein Auffahrunfall mit dem nachfolgendem Fahrzeug droht. Ist die Fahrbahn sonst frei, sollten Sie konsequent bremsen, hupen und abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg finden kann. Nicht unkontrolliert ausweichen! Auf keinen Fall sollen Sie das Risiko eines unkontrollierten und plötzlichen Ausweichmanövers eingehen. Sie könnten gegen einen Baum prallen oder in den Gegenverkehr geraten. Dann sollten Sie lieber das kleinere Übel wählen und geradeaus in Richtung des Tieres fahren. Wenn es passiert ist ... - selbst bei größter Vorsicht kann es zum Unfall kommen, dann gilt:

  • Unfallstelle absichern
  • Gegebenenfalls Verletzte versorgen
  • Das Tier von der Straße entfernen, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden
  • Fassen Sie das Wild möglichst nur mit Handschuhen, Lappen oder ähnlichem an (Tollwutgefahr)
  • Nehmen Sie das überfahrene Tier niemals einfach mit! Sonst droht Ihnen eine Anzeige wegen Wilderei
  • Zur Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Regulierung durch die Versicherung melden Sie Wildschäden unverzüglich bei der nächsten Polizei- und Forstdienststelle
  • Außerdem: Verletztes Wild kann aufgespürt werden und im Notfall von seinen Leiden erlöst werden.

Schäden bei einem Unfall mit Wild sind am eigenen Fahrzeug in der Regel durch die Kfz-Teilkaskoversicherung gedeckt, vorausgesetzt es handelt sich um so genanntes Haarwild. Grundsätzlich gilt: Vorausschauendes Fahren und ein erhöhtes Gefahrenbewusstsein helfen Ihnen, folgenschwere Wildunfälle zu vermeiden. Umsichtiges Handeln und die Ruhe bewahren, erleichtert Ihnen, am Unfallort notwendige Maßnahmen sicher zu koordinieren.