Kreis Höxter (red). Weniger Straftaten und eine verbesserte Aufklärungsquote verzeichnete die Kreispolizeibehörde Höxter im abgelaufenen Jahr 2017. Insgesamt wurden von der Polizeibehörde 6.375 Straftaten im Jahr 2017 registriert, was die Behörde nun bei ihrem Jahresbericht über die Kriminalitätsentwicklung über das abgelaufene Jahr bekannt gab. Im Vergleich zum Vorjahr 2016 gingen die Straftaten um 9,45 Prozent (665 Fälle weniger) zurück. So wenig Straftaten habe es zuletzt im Jahr 1991 gegeben, berichtet Alexander Fenske, Leiter der Direktion für Kriminalität.

Die Aufklärungsquote sei um 3,94 Prozent auf 61,2 Prozent gestiegen. Demnach wurden im Jahr 2017 3.902 Delikte aufgeklärt. Von 3.071 tatverdächtigen Personen konnte die Polizei zudem 2.995 Personen ermitteln. Fenske ergänzt: "Dieses Ergebnis ist die höchste Quote seit 1975". Der Kreis Höxter zähle somit zu einer der sichersten Gebiete in ganz NRW. Pro 100.000 Einwohner zählte der Kreis Höxter 4.494 Straftaten pro 100.000 Einwohner.

In NRW habe der Kreis Höxter damit den drittniedrigsten Wert nach den Kreisen Lippe und Olpe. Einen enormen Anstieg der Straftaten wurden jedoch bei den Drogendelikten verzeichnet. Rauschgiftdelikte sind im vergangenen Jahr von 244 Straftaten (2016) auf 351 Fälle (2017) angestiegen. Der Anstieg sei dramatisch und betrage 43,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 94 Gramm Haschisch, 1.804 Gramm Marihuana, 81 Gramm Heroin, 289 Pillen Ecstasy, 1.182 Gramm Amphetamine sowie 10 Gramm Kokain konnten im Kreis Höxter von der Polizei sichergestellt werden. Stark ins Gewicht falle dabei auch der Drogenfund im „Horrorhaus“ von Bosseborn, wo 1.000 Cannabis-Pflanzen sichergestellt werden konnten.

Auch im Straßenverkehr gab es Personen, die unter Drogeneinfluss ein Kraftfahrzeug bewegt haben. Die Polizei registrierte 94 Verkehrsteilnehmer beim Führen eines PKW unter Rauschgifteinwirkung. Todesfälle in Zusammenhang mit Drogenmissbrauch waren jedoch nicht zu verzeichnen. Bei den Gewaltdelikten blieb die Anzahl der Straftaten gegen das Leben unverändert. Im Jahr 2016 kam es zu fünf Morden bzw. Mordversuchen. Im Jahr davor wurden ebenfalls fünf Straftaten gegen das Leben registriert. Der schrecklichste Fall ereignete sich in Bad Driburg, wo ein Vater seine beiden Kinder und sich selbst nach einem Ehestreit getötet hatte. In Lüchtringen tötete ein 41 Jahre alter geistig verwirrter Mann seine 73-jährige Mutter mit einem Hammer. Zu weiteren Mordversuchen kam es Bergheim und in Steinheim.

Bei den Diebstählen sank die Quote um 12,1 Prozent (um 314 Fälle). Der Anteil der Diebstähle an den Gesamtstraftaten betrug 35,8 Prozent. Verzeichnet wurden davon 840 schwere Fälle und 1.441 leichte Diebstähle von insgesamt 2.281 registrierten Diebstählen. Das größte Sorgenkind der Kreispolizeibehörde Höxter waren 2016 die Wohnungseinbrüche. Erfreulicherweise sank diese Zahl von 185 (2016) auf 164 Fälle (2017), was einen Rückgang um 11,35 Prozent bedeutet. Aufgeklärt werden konnten 23,17 Prozent der Wohnungseinbruchdiebstähle. Damit läge die Polizei in Höxter über dem NRW-Durchschnitt von 16,68 Prozent. 24,4 Prozent aller Tatverdächtigen seien nichtdeutscher Herkunft gewesen, berichtet die Behörde. Diese Zahl sei leicht zurückgegangen, sie beträgt 731 Personen (24,4 Prozent aller Tatverdächtigen). 2016 waren es noch 753 Nichtdeutsche Tatverdächtige. Unter den 731 Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund waren 405 Asylbewerber und 11 Ausländer, die sich illegal aufhielten.

Weiterhin sind 19 Touristen sowie 6 Schüler und Studenten als Tatverdächtige ermittelt worden. In diesem Jahr möchte sich die Kreispolizeibehörde auf die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen und auf die Drogenkriminalität konzentrieren, insbesondere durch Prävention und eine ausgeweitete Öffentlichkeitsarbeit.

Fotos: red